Hannopolis
Diese Woche habe ich einen Samenklau miterlebt. Nicht beim Tennis oder sonst wo auf der Toilette, sondern im Bett. Das Buch Der Samenbankraub hat mich von Montag an immer wieder beschäftigt. Leider musste ich zwischendurch arbeiten. Aber dann ab nach Hause und miterleben wieso eine Putzfrau ein Probe von Samen raubt. Später am Abend flog ich mit dem Detektiv Timothy Truckle über die Dächer Chicagos, schickte zwei halbnackte Frauen, die Sex haben wollten aus dem Bett und ass eine Menge Köstlichkeiten, dazu einen Whiskey.

All das und noch einiges mehr schrieb Herr Gert Prokop. Und wie sich das so liest, denkt man da saß ein durchgeknallter Jungautor unter Drogen nachts um halb eins und schrieb diese acht Kurzgeschichten und ich freute mich schon innerlich auf weitere Bände dieses doch sehr phantasiefreudigen Gehirns. Ordentlicher Hinrschmalz verwendet der Autor, wenn es um perverse Transplantationen oder um Mordurlaub geht.

Nur so ein junger Wilder aus dem neuen Jahrtausen konnte dies geschrieben haben dachte ich. Denn wer konnte sich in der Vergangenheit solche Geschichten ausdenken und noch veröffentlichen?

Dann schlug ich im Buchdeckel nach und die Hand der Ahnen kam, gab mir eine Ohrfeige und ich war geschockt. Das Buch war von 1983, der Autor 1932 geboren und war sogar schon tot. Allerdings dies durch eigenes Bestreben im Frühjahr 1994.

Na dann man Prost. Die Alten haben doch einiges zu bieten.

Diese Woche kam von Christoph Jahn