aktuell

Die Malediven
Vielfalt unter dem Meer

Hannover/Male Die Welt ist weit, und sie bietet so manchen schönen Platz, den zu entdecken sich wirklich lohnt. An solch einen märchenhaften Ort hat Hannopolis einmal nachgeschaut. Ein Bericht von einer Welt, die ihren Zauber erst unter Wasser ganz enthüllt.

Unterkünfte
Die Unterkünfte
Es war am letzten Sonntag des siebten Monates als sich ein Redakteur von Hannopolis anschickte, die geliebte Heimatstadt bei ungeliebtem Regenwetter in Richtung Male zu verlassen. Nach kurzen Zwischenstop in der bayerischen Hauptstadt ging es nonstop in die kleinste Hauptstadt der Welt, deren Flughafen auf einer separaten Insel liegt, die eigens für diesen Zweck erschlossen wurde. Die örtliche Flugleitstelle ist nur zwei Stunden am Tag besetzt, der Fernreiseverkehr somit auf einen Zeitraum zwischen zehn bis zwölf Uhr am Vormittag begrenzt. Nun also dann ging es weiter mit einem Air Taxi (Nomen est Omen – ein kleines Flugzeug, etwa 25 Jahre alt, ohne jegliche Form von Navigationsinstrumenten, wofür auch? Die Dinger werden von Kanadiern geflogen) auf die Insel Velidhu in nördlichen ARI Atoll. Dort angekommen wurde Quartier in einem Wasserbungalow bezogen, der als touristischen Höhepunkt eine mehr oder weniger transparente Plexiglasscheibe im Boden hatte, die zum Beobachten der Meeresbewohner Gelegenheit bieten sollte. Ergänzt wurde diese komfortable Ausstattung durch eine Minibar und eine leistungsfähige Klimaanlage, welche die tagsüber vorherrschenden Temperaturen von weit über 30 Grad auf erträgliche 25 Grad herabkühlte.





Tauchen
Hauptattraktion Tauchen
Hauptattraktion der Malediven ist ohne Zweifel das Vorhandensein der einmaligen Unterwasserwelt mit den zahlreichen Fisch– und Korallenarten, die allerdings aufgrund der Seestürme als Folge des El Nino Phänomens sehr stark beschädigt sind und sich derzeit in einem Regenerierungsprozess befinden.
Zweckmäßigerweise wurde gleich nach der Ankunft und dem obligatorischen Mittagsschläfchen ein Plan zur taucherischen Erkundung der heimischen Fauna aufgestellt und sodann auch gleich mit seiner Umsetzung begonnen. Hierbei sei anzumerken, dass aufgrund fehlenden Wettbewerbes die Entleihung von Tauchausrüstung sehr teuer ist, so dass man für einen Tauchgang zwischen 55 und 100 Dollar einkalkulieren sollte. Eine etwas günstigere Alternative ist der Erwerb von Inklusivpaketen für fünf oder zehn Tauchgänge, so dass sich die Kosten auf etwa 44 Dollar im Durchschnitt pro Tauchgang reduzieren lassen.
Die ersten Tauchgänge wurden an einem Riff, das sich direkt an die Insel anschloss durchgeführt, um sich mit der neuen Unterwassersituation bekannt und vertraut zu machen. Hier zeichnete sich schon die unglaubliche Artenvielfalt des indischen Ozeans ab. Schildkröten mit einem Panzerdurchmesser von mehr als einem Meter und tausende kleiner und großer Fische, die wir Europäer nur aus dem Aquarium oder aus „Findet Nemo“ kennen, kreuzen hier die Bahnen der vorsichtigen Taucher. Dies ist übrigens das nächste Stichwort: Wenn man sich entschließt die Überwasserwelt zu verlassen und einzutauchen in die schier endlosen Weiten des Ozeans sollte man dieses mit Bedacht und einer Portion Respekt tun. Grundsätzlich gelten auf den Malediven sehr strenge Naturschutzbestimmungen, so dass es sich empfiehlt, keine Tiere oder Pflanzen unter Wasser zu berühren. Denn man kann ja nicht wissen ob die Haie schon gefrühstückt haben.





Artenvielfallt
Artenvielfalt am Riff
Den Haien galt das Hauptaugen- merk dieser vierzehntägigen Exkursion. Riffhaie (sog. Black fin sharks) gibt es zu hunderten auf den Maledivischen Inseln. Sie treiben sich vorwiegend in der Nähe der Strände rum und erreichen hier durchschnittlich eine Länge von bis zu 1,30 Metern. Bezeichnend für sie ist, dass sie sehr scheu sind und ebenso wie die Stachelrochen ( bis zu 1,50 Metern Länge) sofort das Weite suchen , wenn mach sich Ihnen nähert.
Interessanter sind jedoch die beiden großen Brüder dieser Tiere. Um Ihnen zu begegnen ist es zweckmäßig direkt nach Sonnenaufgang zu den Fründen etwas fernab der Insel zu fahren und den Giganten der Meere beim Frühstück zu zusehen. Ein einmaliges Naturschauspiel nimmt hier an fast jedem Morgen seinen Lauf. Zig Weißspitzenhaie, bis zu vier Metern Länge gleiten wie schwerelos an den erstaunten Tauchern vorbei und beäugen diese mindestens ebenso interessiert wie die vielen kleinen Fische, die als Frühstück in betracht kommen. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass die Haie lautlos und plötzlich aus den Tiefen des Ozeans vor den Tauchern auftauchen und ebenso schnell wieder verschwinden. Das Tauchen mit den Haien erfordert einige Disziplin von den interessierten Tauchern, andernfalls könnte es zu schweren Unfällen kommen: In der Regel sind Haie sehr friedliche Zeitgenossen, die außer gelegentlicher und tariflich zugesichert Nahrungsaufnahme am liebsten Ihre Ruhe haben wollen. Bewegt sich nun aber ein Taucher ruckartig vor dem Hai hin- und her, so weckt dieses Verhalten eine möglicherweise die Neugier des Hais, oder was schlimmer wäre, er ist einfach genervt über die Ruhestörung und begegnet dieser in dem er sie einfach frisst (in diesem Fall den Taucher). Nun gibt es viele Patentrezepte wie man Haien, die möglicherweise auch noch hungrig sind begegnen sollte, ich persönlich halte das Prinzip der gegenseitigen Achtung vor einander für am besten. Das heißt, dass ich dem Hai den Respekt zolle, den ich auch von Ihm erwarte - ich ärgere Ihn nicht, damit er mich auch nicht ärgert, bzw. frisst.
Mit Befolgung dieser einfachen Regeln fällt es einem sehr leicht, die Symbiose aus Schönheit und Kraft dieser Tiere zu genießen und das ganze in einem Raum in dem ich durch nichts und niemanden gestört werden kann.





Rochen
Ein Rochen zieht vorbei
Aber die Haie sollten nicht das einzig großartige Erlebnis an diesem Morgen sein. Es war fünf Minuten vor acht als mich mein Tauchpartner mittels einer Handbewegung auf etwas aufmerksam machte, bei dessen Anblick mir für einen Moment der Atem stockte. Etwa zwei Meter entfernt kam uns aus Tiefe des Riffs ein Rochen entgegen. Ich vermutete seine Spannweite auf etwa dreieinhalb Meter, so dass es ohne einen Zweifel ein Manta sein musste. Wie ein riesiger Staubsauger pflügte sich das prächtige Tier völlig lautlos schwebend durch das Riff auf der suche nach Nahrung. Ich konnte nicht widerstehen und tauchte zu dem Rochen hinab und hielt mich für etwa eine Minute an Ihm fest. Es schien Ihn gar nicht zu stören, als Taxi missbraucht zu werden, denn er ließ sich zu keiner Sekunde von seinem Kurs abbringen. Ein einmaliges Erlebnis und sicherlich der Höhepunkt einer solchen Reise. Dies war er auch für diesen Morgen, an dem die Luft nun doch zügig zur Neige ging.
Ohne Frage stellen Tauchgänge wie der eben beschriebene das Besondere an den Malediven dar, doch obliegt es auch der Pflicht diese Paradiese unter, wie auch über Wasser zu schützen, damit sie noch möglichst lange weiter existieren können.
Mit diesen Worten und den Bildern die eine eigene Sprache sprechen und die keiner Kommentare bedürfen, möchte ich nun dann auch meinen Reisebericht schließen nicht ohne zu erwähnen, dass eine Reise zu einem der letzten Paradiese der Welt sehr zu empfehlen ist. Wenn ihr Interesse an weiteren Informationen zu den Malediven habt, so schreibe uns bitte eine eMail, die Adressen findet ihr im Impressum.
(wsi)

Eine Fotostrecke Malediven kann im Bereich Community/Geblitzt angeschaut werden.