Geschichte


Man kann ja nie wissen. So zumindest steht es auf dem Grabstein von Kurt Schwitters. Aber dennoch gibt es ein paar Dinge, die man in Erfahrung bringen kann, die helfen ein Bild zu vervollständigen, die eine bessere Orientierung ermöglichen, die der Unwissenheit entgegenwirken. Kurz gesagt: Zahlen, Daten, Fakten. Daher haben wir hier einige zusammengetragen. Zum Beispiel die historische Entwicklung der Stadt. Natürlich auch die Grunddaten und nicht zuletzt wichtige Adressen und Telefonnummern. Damit sich jeder informieren kann und aus einem oberflächlichen Eindruck ein tieferer Bezug wir. Und, wer vermag es schon vorher zusagen, vielleicht kann man ja doch wissen? Zumindest ein wenig...


Die historische Entwicklung

Ihre Entstehung verdankt die Stadt vermutlich der Tatsache, daß es an diesem Ort eine Furt über die Leine gab. Der Name Hannover soll sich aus dem Ausdruck am hohen Ufer ableiten, durch die sprachliche Entwicklung ist daraus heute Hannover geworden. So jedenfalls wurde es jahrelang angenommen, aber zuletzt haben Sprachforscher Zweifel an dieser Theorie angemeldet. Es ist aber das bekanntest Erklärungsmodel für den Namen Hannover. Eine endgütige Klärung gibt es noch nicht.

Die ersten Spuren einer Besiedlung reichen wohl in eine Zeit um das 1. bis 3. Jahrhundert herum zurück. Um 950 gab es eine wachsene Siedlung im heutigen Stadtgebiet. Circa 1150 wird Hannover urkundlich erwähnt, als Marktplatz unter der Bezeichnung vicus hanovere. Es soll sogar schon eine Kirche gegeben haben, eine Vorgängerin der heutigen Marktkirche.

1163 hielt der Braunschweiger Heinrich der Löwe in Hannover einen Hoftag ab, es wird vermutet, daß Hannover schon zu diesem Anlass die Stadtrechte verliehen bekam. 1189 hatten die Beziehungen zu Welfenherzog Heinrich dem Löwen zur Folge, daß bei einem Kampf seiner Anhänger mit Kaiser Heinrich VI. Hannover niedergebrannt wurde. Doch die Stadt wurde wieder aufgebaut.

1230 entstand das erste Rathaus.

1241 wurden durch Herzog Otto zu Braunschweig-Lüneburg, einem Enkel von Heinrich dem Löwen, die alten Rechte der Stadt bestätigt und erweitert. Diese Jahreszahl ist daher auch Grundlage des offiziellen Stadtalters.

Während der folgenden Jahrhunderte strebte die Stadt stetig auf, so entstanden die Marktkirche (1349 bis 1359) und die Aegidienkirche (um 1350).

1367 wurde Hannover als Mitglied der Hanse genannt.

1410 entstand der erste Teil des heute als Altes Rathaus bezeichneten Gebäudes an der Marktkirche.

1526 gelang dem Brauknecht Cord Broyhan eine wichtige Erfindung: helles Bier. Es wurde ein wichtiger Wirtschaftsfaktor zu jener Zeit.

Es war das Jahr 1529, in dem Herzog Erich I. von Calenberg der Stadt erlaubte, ein jährliches Schützenfest abzuhalten. Dieses wird noch heute jedes Jahr gefeiert und ist das größte Schützenfest der Welt.

1533 vollzog die lutherische Reformation in Hannover.

1636 begann die politische Entwicklung Hannovers. Die Stadt wurde unter Herzog Georg von Carlenberg Residenzstadt, im folgenden Jahr beginnt der Bau des Leineschlosses.

Die Anlagen des Großen Gartens entstanden 1666 in Herrenhausen, das barocke Glanzstück ist heute die letzte Anlage dieser Art in Europa. Wohl einmalig ist die große Fontäne, mit ihrem 80 Meter aufsteigendem Strahl.

1676 kam der berühmte Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz nach Hannover. Der Erfinder der Rechenmaschine betschäftigte sich hier mit Philosophie, Theologie, Jura, Geschichte, Sprachen, Dichtung und Diplomatie. Bis zu seinem Tod 1716 hatte er großen Einfluß auf die Entwicklung der Stadt.

Schon 1692 wurde Herzog Ernst August von Calenberg Kurfürst von Hannover und die Stadt zur Hauptstadt und zum Sitz der Welfen.

1714 dann übernahm Kurfürst Georg Ludwig als Georg I. den Thron in England, die bis 1837 andauernde königliche Personalunion zwischen Hannover und London entstand. 1778 wurde die Königliche Roß-Arzeney-Schule gegründet, heute ist sie bekannt als Tierärztliche Hochschule und genießt Weltruf.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Hannover mehrmals von Preußen und Franzosen besetzt. Erst 1814 wurde aus Hannover ein Königreich, allerdings noch in Personalunion mit England. Zu dieser Zeit fing auch der Hofbaumeister Laves an, das Gesicht von Hannover deutlich zu verändern. Noch heute sind seine Bauwerke eindrucksvoll im Stadtbild eingebettet.

1831 entstand die Höhere Gewerbeschule, die heutige Universität.

Es war der Sommer 1837 in dem die Personalunion endete und Hannover von da an von einem eigenen König regiert wurde: Ernst August. Dennoch taucht selbst das heutige Oberhaupt der Welfen noch in der Thronfolge des englischen Königshauses auf.

Doch bereits 1866 endet durch die Preußische Annexion die Eigenständigkeit der Stadt. 1891 lebten rund 200000 Einwohner in der Stadt.

Am 20. Juni 1913 wurde unter Anwesenheit Kaisers Wilhelms II. das neue Rathaus eingeweiht. 1920 erreichte die Einwohnerzahl, unter anderem durch die Eingemeindung Lindens, einen Wert von 400000.

1934-1936 entstand der Maschsee, heute ein wichtiger Bestandteil der Naherholung.

Dann kam der Krieg. 1938 wurde in der sog. Reichskristallnacht auch in Hannover die Synagoge zerstört. In den nächsten Jahren wurden über 100 Luftangriffe auf die Stadt durchgeführt, 1945, am Ende des Krieges war mehr als die Hälfte aller Gebäude zerstört, im Zentrum 85-95%.

Doch die Stadt wurde wieder aufgebaut. Maßgeblich daran beteiligt war Stadtbaurat Professor Rudolf Hillebrecht. Dabei entstand eine Stadt, die, anders als in anderen wiederaufgebauten Städten, großzügig über Verkehrsflächen und Grünanlagen verfügte, was ihr noch heute zu gute kommt.

1946 wurde Hannover Hauptstadt des neu gebildeten Landes Niedersachsen.

1947 fand zum ersten mal die Exportmesse statt. Heute ist das Messegelände das größte der Welt mit vielen weltweiten Leitmessen wie z.B. die CeBIT (Computer und Telekomunikation) oder die Hannover Messe (für Industrie).

1983 wurde eine Städtepartnerschaft mit Hiroshima, Schauplatz des ersten Atombombenabwurfs, begründet.

1991 feierte die Stadt ihren 750 Geburtstag. Ein Jahr zuvor hatte Hannover den Zuschlag für die Ausrichtung der ersten deutschen Weltausstellung im Jahr 2000 bekommen.

1999, ein Jahr vor der EXPO, entstand Hannopolis, ein Webprojekt über Hannover.

2000 Die erste Weltausstellung auf deutschem Boden, die EXPO2000 fand vom 1. Juni bis zum 31. Oktober statt.

2001 Hannover war Ausrichter der Eishockey - Weltmeisterschaften (Endrunde) und durft auch für das Finale Gastgeber sein.

Am 1.November 2001 wurde aus Stadt Hannover und Landkreis Hannover die Region Hannover mit fast 1,2 Millionen Einwohnern.

2006 war Hannover einer der Spielorte der Fußball-Weltmeisterschaften in Deutschland. Fünf Begegnungen wurden hier ausgetragen. Damit war Hannover nach 1974 zum zweiten mal Spielstätte einer Fußball-WM.